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Kirche:Treffen der Aktionsgruppe „Zukunft der Kirche“

Das nächste Treffen findet am 22. Februar 2024 um 19 Uhr im Pfarrsaal von St. Mariä Empfängnis statt. Beim Treffen im Januar ging es um die weiteren Entwicklungen bei den Wort-Gottes-Feiern. Interessierte Lektorinnen und Lektoren sowie Kommunionhelferinnen und -helfer, aber auch weitere interessierte Gemeindemitglieder sollen dazu angesprochen werden.
Raus aus der Einbahnstraße
Datum:
17. Feb. 2024
Von:
Redaktion

Weitere Überlegungen und Planungen

Plan

Zunächst wurden erste Erfahrungen mit der neuen Pastoralen Einheit und mit dem neuen Leiter des Seelsorgebereichs ausgetauscht. Der Gesamteindruck ist positiv. Für die Zukunft ist der Wunsch, dass bei allem notwendigen Pragmatismus die jeweiligen Besonderheiten der unterschiedlichen Kirchorte auch in der Administration und Leitung des Seelsorgebereichs ihren Widerhall finden.

Dann wurde über das Thema der Ausbildung von Leiterinnen und Leitern von Wort-Gottesfeiern gesprochen. Mit entsprechenden Kursen seitens des Bistums wird nicht vor 2025 zu rechnen sein. Daher soll die Gemeindeleitung gebeten werden, eigenständig im Seelsorgebereich die Möglichkeit zu schaffen, um geeignete Gemeindemitglieder für die Leitung von Wort-Gottes-Feiern zu befähigen und zu bevollmächtigen. Wort-Gottesfeiern sollten nicht nur Raum für neue Formen des Gottesdienstes schaffen, denn es gibt bereites eine Vielzahl solcher Formen: Laudes, Dasein vor Gott, Evensong, Frauengottesdienste, Taizé-Andachten, Friedensgebete. Im Gegensatz dazu sollen Wort-Gottesfeiern dazu dienen, an den einzelnen Kirchorten für Kontinuität zu sorgen, wenn Messfeiern nicht mehr abgehalten werden. Auch wenn es derzeit genug Zelebranten für Eucharistiefeiern gibt - für eine vorausschauende Planung der Zukunft des Gemeindelebens erscheint ein baldmöglichster Beginn entsprechender Schulungen dringend geboten.

Im vergangenen Jahr ist die Idee für die Bayenthaler Krippentage entstanden mit der großen Krippe in St. Matthias als Anlass und Hintergrund für eine Veranstaltungsreihe, die von Weihnachten bis Ende Januar in und um St. Matthias stattfinden könnte. 

Mögliche Ideen: ein Veranstaltung für Kinder am Dreikönigstag, ein Gang zu den Krippen von Maria Königin, der Reformationskirche und St. Matthias, die Idee eines Friedensgebets an der Krippe, die ja einen zentralen Ort des Heiligen Landes abbildet. 
Die Krippe als Ort der Begegnung, an dem ein thematischer Vortrag oder ein Gespräch mit Diskussion stattfinden kann. Mögliche Themen: - der aktuelle Konflikt im Heiligen Land
- die Situation der Frau in der Kirche unter dem Motto: Maria 2.0 begegnet Maria 1.0

Wer für diese Veranstaltungen Ideen hat, wer geeignete Ansprechpartner*innen kennt oder bei der Organisation und Durchführung mithelfen möchte, kann sich gerne an Alfred Gehrmann wenden.

Beim Treffen der Gruppe im Juli hatte Marianne Ricking von den Erfahrungen mit Wort-Gottesfeiern in St. Severin berichtet. Im Anschluss an ihre Ausführungen hat die Aktionsgruppe „Zukunft der Kirche“ angeregt, dass auch die Gremien in unseren Gemeinden die Voraussetzungen für die Durchführung von Wort-Gottesfeiern schaffen. Zunächst soll in den Gruppen der Kommunionhelferinnen und -helfer bzw. Lektorinnen und Lektoren überlegt werden, inwieweit sich in der jeweilen Kirche solche Feiern durchführen lassen, und wer Interesse hat, diese Feiern zu leiten. Die Ortsausschüsse und der Pfarrgemeinderat sind angehalten, diese Überlegungen zu koordinieren und z. B. die Organisation von Vorbereitungskursen zu unterstützen. Wir halten dies für einen geeigneten Weg, die schon vom II. Vatikanischen Konzil geforderte Teilhabe aller Christen am Priestertum Christi Wirklichkeit werden zu lassen und gleichzeitig aktiv die Veränderungen in unserer Kirche und in unseren Gemeinden zu gestalten.

Frühere Treffen der Aktionsgruppe

Beim Treffen der Aktionsgruppe im Juni 2023 wurde über die Begegnung zwischen Weihbischof Steinhäuser und Vertretern des Pfarrgemeinderates und der Ortsausschüsse im März gesprochen. Dieses Gespräch war insofern erhellend, als die insgesamt eher schwierige Situation des Gemeindelebens umfänglich dargestellt werden konnte, der Weihbischof selbst dazu, so der Eindruck einiger Teilnehmer, allerdings wenig Erhellendes, Wegweisendes oder Mutmachendes sagen konnte. Auch das Treffen des Pfarrgemeinderates mit Kardinal Woelki fand zwar in einer freundlichen und sachlichen Atmosphäre statt, andererseits fehlte es an ermutigenden Zeichen dafür, wie die Kirche unter der Leitung dieser Bischöfe auf einen Weg zur Erneuerung gebracht werden könnte. Da bleibt den Gemeinden und ihren Mitgliedern auch weiterhin nur der eigene Ideenreichtum und die eigene Tatkraft.

Angesichts der bevorstehenden Veränderungen in der Größe und Struktur unserer Gemeinden richtet sich unser Fokus im Augenblick auf die Frage, wie wir eine lebendige Gemeinde innerhalb einer lebendigen Kirche bleiben können, die uns Freude am Glauben bereitet und von Außenstehenden positiv wahrgenommen wird. Die Aktionsgruppe „Zukunft der Kirche“ möchte sich in nächster Zeit verstärkt dafür einsetzen, dass liturgische Feiern u. ä. regelmäßig von Nichtgeweihten gestaltet und geleitet werden. Insbesondere sollen zu Zeiten, an denen wegen des Priestermangels keine Messen mehr stattfinden können, regelmäßig Wort-Gottesfeiern stattfinden. Die Aktionsgruppe bittet den Pfarrgemeinderat, sich dafür einzusetzen, dass hierfür die Voraussetzungen geschaffen werden.

Weitere Treffen der Aktionsgruppe und Selbstverständnis

Im Januar 2023 wurde u. a. über die anstehenden strukturellen Veränderungen und die damit entstehenden Chancen und Freiräume gesprochen. In die Stellungnahme des Pfarrgemeinderates um u. a. mit der Frage: „Was ist Ihrer Meinung nach bei der Ernennung des Pfarrers zu beachten?“ wurde die vorgeschlagene Formulierung aus der Aktionsgruppe „Der Pfarrer setzt sich gemeinsam mit uns ein für die Übernahme von Leitungsverantwortung gleichberechtigt durch Geweihte und Nichtgeweihte auf allen Ebenen der Kirche“ aufgenommen.

Im November 2022 ging es um das Projekt „Bayenthaler Krippentage“, Impulse für die Arbeit im Jahr 2023 stehen unter dem Motto „Wir tun, was uns lebendig macht“.

Beim ökumenischen Gemeindefest 2022 ergab das „Stimmungsbarometer“, dass der Fokus der Menschen einerseits auf Kirche als Ort des Austausches zu Lebensfragen/als gelebtes Evangelium, andererseits auf Kirche als Ort für Familien, Feiern und Kunst im Stadtteil liegt. Weiteres im Fotoprotokoll bzw. zur Planung der Aktion im Fotoprotokoll vom 05.07.22.

Die Gruppe hat sich auf einige Zielsetzungen verständigt, ausgehend von der Frage, wie die Gemeinde zeigen kann, dass sich unsere Kirche verändert. Daraus ergibt sich das Selbstverständnis der Aktionsgruppe:

  • Wir setzen uns ein für das Evangelium, das angepasst an die jeweilige Lebensrealität verkündet und gelebt wird.
  • Wir setzen uns ein für die Gleichberechtigung aller Menschen unabhängig von Herkunft, Geschlecht, sexueller Orientierung, Religion, Konfession oder Weihe und lehnen jede Form der Diskriminierung ab.
  • Wir setzen uns ein für die Übernahme von Leitungsverantwortung gleichberechtigt durch Geweihte und Nichtgeweihte auf allen Ebenen der Kirche.
  • Wir verbinden uns aktiv mit Gruppen und Bewegungen innerhalb und außerhalb der Kirche, die unsere Ziele teilen.

Weitere Informationen sind im Fotoprotokoll vom 01.06.22 und 25.04.22 enthalten. Auf den Treffen der Aktionsgruppe soll entschieden werden, ob Vorschläge an die Gemeindegremien weitergeleitet, oder selber durchgeführt werden. Grundsatzfragen werden weiterhin in der Aktionsgruppe besprochen (z. B. Themen wie der Aufbau wirklich demokratischer Entscheidungsstrukturen in der Gemeinde, der Umgang mit Entwicklungen in der Gesellschaft oder die Zukunft der Gemeinde ohne Priester). Ziel ist es auch hier, konkrete Vorschläge zu erarbeiten, die sich in der Gemeinde umsetzen lassen.

Der Vorschlag, in der Gemeinde einen Ort zu finden, an dem neue Formen des Gottesdienstes ausprobiert werden, wurde an den Liturgieausschuss weitergegeben. Ein Meinungs- oder Stimmungsbarometer auf der Homepage zum einfachen Austausch mit der Gemeinde lässt sich technisch nicht umsetzen. Überlegt werden sollen andere interaktive Beteiligungsmöglichkeiten. Siehe dazu auch die Fotoprotokolle vom 14.03.22 und 10.02.22.

Zum Hintergrund der Gründung der Aktionsgruppe: Die Entwicklungen der vergangenen Zeit verdeutlichen, dass die Leitung der katholischen Kirche in Rom, in Deutschland und in Köln moralisch versagt. Kirchenmitglieder, die weiterhin an die Botschaft Jesu Christi glauben, müssen feststellen, dass ihre Appelle an die Kirchenleitung nicht gehört werden. Jetzt ist die Zeit, dass wir unseren Worten des Protests auch Taten folgen lassen. Wir ergreifen in unseren Gemeinden Am Südkreuz sichtbare und wirkungsvolle Maßnahmen, die dazu beitragen, die Leitung unserer Kirche selbst in die Hand zu nehmen.